Historischer Boden

1964 stieß man bei Schachtarbeiten auf ein „Steinkisten-Grab“ aus merowingischer Zeit. Nachfolgende Untersuchungen ergaben eine Datierung um das Jahr 800. Dieser Fund läßt auf frühe christliche Bestattungen auf dem „Kirchbuck“ schließen. Bereits 1094 kann urkundlich ein Priester im Ort Malterdingen nachgewiesen werden.

1218 wird urkundlich erstmals eine sogenannte „Eigenkirche“ in Malterdingen belegt. Um 1330 beginnt der Deutsche Orden damit, die Kirche zur „Wehrkirche“ umzugestalten.

Bis 1517 war die Kirche dem Hl. Hilarius geweiht, mit der Fertigstellung des Chorraumes wechselte das Patrozinium
zum Hl. Jakobus. Seither heißt sie Jakobskirche. Unter Markgraf Carl II. wurde zum 1. Juni 1556 die Reformation
eingeführt. Das heutige Kirchengebäude ist zeitlich in drei verschiedene Baustile einzuordnen, es gibt keine Reste einer Urkirche.

Der Turm

Der Turm der nach Osten ausgerichteten Kirche dient gleichzeitig auch als Vorhalle und gehört mit zum ältesten Kirchenbaubestand im Landkreis.

Das erste und zweite Geschoß des Turmes mit seinen Quaderecken aus rotem Sandstein vermittelt dem Betrachter den beachtlichen Wehrcharakter aus dem frühen 14ten Jahrhundert. Das darüber befindliche Glockengeschoß mit Pyramidendachstuhl entstand im Jahr 1828 bei einem Umbau durch Baumeister Lumpp im weinbrenner‘schen Stil. Die Turmhöhe beträgt 43,5 m.

Der Chorraum

Der Chorraum ist mit reichem Netzgewölbe und Schlusssteinen ausgestattet. Auf ihnen finden sich  u.a. die Heiligen Hilarius, Katharina und Jakobus. Nach den beiden letzteren sind jährlich stattfindende Jahrmärkte benannt.

Die künstlerische Rankenmalerei im Chor und in den Seitenkapellen stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Chorbau kann mittels eines Steinmetzmeisterschildes in das Jahr 1517 datiert werden.

Bemerkenswert sind das Sakramentshäuschen und das Kruzifix. Ersteres ist ein filigranes Kunstwerk, gefertigt aus rotem Sandstein. Die Herkunft und der Stifter sind unbekannt. Das Kruzifix, heute Blickfang für den Besucher, wird auf das Jahr 1490 datiert.

Die Seitenkapellen

Die südliche Seitenkapelle, die jetzige Sakristei, zeigt ein Kreuzrippengewölbe ohne Schlussstein. Vier original erhaltene Maßwerkfenster erhellen diesen Raum.

Reicher ausgestattet ist der nördliche Raum links des Chores, die St. Wendelinskapelle. Sie diente längere Zeit als Taufkapelle, heute ist sie ein Raum für Stille und Gebet. Besonders hervorzuheben sind die originalen Wand- und Gewölbemalereien von 1517 – phantasievolle Blumen, Vögel und Schmetterlinge, die den segnenden Gottvater umringen. Erhellt wird die Kapelle durch mehrteilige Spitzbogenfenster mit Maßwerk.

Ein Netzgewölbe überspannt den Raum, dessen Schluss mit einem Wappenschild (Zunftwappen) den „Himmel aus Stein“ heute noch erkennen lässt. Die beiden Wandbilder „Veronika“ und „Otilie“ sind mit unterschiedlichen Wappenschilden versehen, die jeweils auf einen Stifter hinweisen.

Die Kapelle diente innerhalb der Kirche als Grablege. Hier sind deren Stifter bestattet. Erhaltende Grabplatten, die jedoch ausgelagert sind, benennen die Familie Hug und den Zunftobermeister Lienhard Grieb aus Basel.

Der Taufstein ist ursprünglich aus rotem Sandstein gefertigt. Er trägt die einfache lateinische Umschrift:

EGO : BABTIZO : TE : IN : NOMINE : PATRIS : FILII : ET : SPIRITUS : SANCTI. 1608

[dt.: Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. 1608]

Die Glocken

Urkunden belegen, dass bereits 1558 eine Turmuhr sowie vier Glocken vorhanden waren.

Das Geläut hat vier Glocken, davon zwei historische und zwei, die nach dem 2. Weltkrieg neu gegossen wurden. Die kleinste Glocke stammt aus dem Jahr 1739, sie trägt eine umfangreiche Inschrift. Besonders bedeutend ist die größte Glocke, die im Jahr 1629 in Tennenbach gegossen wurde und mit zwei Wappen und einem Madonnenrelief verziert ist. Sie wiegt 1,4t und hat einen Durchmesser von 1,35m.

Die Orgel

Die barocke Orgel wird erstmals 1752 erwähnt. Der Erbauer der Orgel und ihre Entstehungszeit sind bisher unbekannt. Bauart und Ausführung lassen auf einen Schüler des bekannten Orgelbaumeisters Silbermann schließen. 1805 wird sie durch Blasius Schaxel um die beiden Harfenfelder – rechts und links am Gehäuse – erweitert. Ihr Klang entsteht durch 1.700 Pfeifen, wovon die Kleinste 1,5 cm und die Größte 2,4 m misst. In den ersten Jahren nach ihrem Einbau stand die Orgel im Chorraum der Kirche.